Annuitäten Darlehen
Kapitaldienst der Banken
Wer sich zum Kauf eines Haus oder einer Eigentumswohnung entschließt, hat im Allgemeinen nicht die gesamte notwendige Summe, die ja nicht nur den Kaufpreis, sondern auch Nebenkosten und eventuell anfallende Maklergebühren enthält, zur Verfügung. Bauherrn finanzieren daher meist den größeren Teil über ein Bauspardarlehen oder eine Hypothek. Dabei ist das Annuitätendarlehen die in Deutschland am meisten verbreitete Darlehensart bei Immobilienfinanzierungen.
Begriffsdefinition
Der Begriff Annuitätendarlehen ergibt sich aus dem Schlüsselbegriff Annuität. Dies ist der Fachausdruck für diejenige Rate, die der Darlehensnehmer (also der Käufer) an den Darlehensgeber (zum Beispiel Bank, Bausparkasse oder Versicherung) während der Laufzeit des Darlehens, zahlt. Die Annuität wird auch als Kapitaldienst bezeichnet.
Berechnung der Annuitätenrate
Dabei setzt sich diese - auch Annuitätenrate genannte - Zahlung immer aus zwei Anteilen zusammen, nämlich den Zinsen und der Tilgung. Wird für die Darlehenslaufzeit, die meist fünf, zehn oder 15 Jahre beträgt, ein fester Zinssatz vereinbart, dann ändert sich die Zusammensetzung der Annuität stetig, die eigentliche Rate bleibt aber immer die gleiche. Die Zusammensetzung der Annuität ändert sich, weil ja jährlich oder monatlich die am Anfang vereinbarte Darlehenssumme durch die geleisteten Tilgungszahlungen geringer wird. Werden zum Beispiel eine Tilgung von einem Prozent und ein Zinssatz von fünf Prozent vereinbart und beträgt die Darlehenssumme 100.000 Euro, dann sind am Ende des ersten Jahres bereits 1000 Euro vom Darlehen getilgt. Es bleibt also eine Restsumme von 99.000 Euro. Bei einem Zinssatz von fünf Prozent beträgt im ersten Jahr der Zinsanteil 5000 Euro (5 % von 100.000 Euro). Im zweiten Jahr werden aber nur noch fünf Prozent von 99.000 Euro, also nicht 5000, sondern nur 4950 Euro fällig. Die anderen 50 Euro erhöhen den Tilgungsanteil. So erhöht sich der Tilgungsanteil stetig und der Zinsanteil verringert sich kontinuierlich.
Kredit mittels Ratenzahlung
Normalerweise werden im Darlehensvertrag monatliche Ratenzahlungen vereinbart, dies gilt auch bei Verträgen mit variablem Zinssatz. Die Dauer, wie lange das Darlehen läuft, bis es abbezahlt ist, hängt von dem vereinbarten Zinssatz und dem vereinbarten Tilgungssatz ab. Je höher die beiden Sätze sind, umso schneller ist das Darlehen abbezahlt. Deshalb kann es auch sinnvoll sein, bei niedrigem Zinsniveau eine höhere Tilgung zu vereinbaren.
Vorteil
Annuitätendarlehen bringen dem Darlehensnehmer einen enormen Vorteil, nämlich die Planungssicherheit über die gesamte Laufzeit. So kann genau kalkuliert werden, wie hoch die monatliche Belastung ist. Auch ist bei einem Annuitätendarlehen von Anfang an klar ersichtlich, wann es abbezahlt ist.
Nachteil
Allerdings bindet sich ein Käufer mit einem Annuitätendarlehen eben auch für die vereinbarte Zeit. Die Darlehen können nicht ohne Weiteres gekündigt werden. Es bietet damit keine Flexibilität.
Der Artikel wurde verfasst von Angelika Schmid.